Runde zwei:

Ein sommerliches Menü für frische Gäste

 

Kinder, wie die Zeit vergeht! Am Wochenende fand bereits das zweite Wohnzimmer-Dinner statt und dieses Mal hatte ich gleich acht zauberhafte Gäste. Zum Glück ist mein Wohnzimmer wie die Tasche von Mary Poppins, sodass an der um einen Balkontisch verlängerten Tafel alle Platz gefunden haben. Satt geworden sind auch alle, behaupte ich jetzt einfach mal, ansonsten hätte ich auch noch genug Knödel für fünf weitere  Nachschlagrunden gehabt. Die folgenden Rezeptangaben sind also für 9 Personen + genügend Reste für einen faulen Sonntag danach:  

 

Die Vorspeise:

Melonen-Feta-Salat mit Minze

 

Ich hab’s ja eigentlich nicht so mit Vorspeisen, hab ich das schon erwähnt? Was man so in Kochbüchern unter der Kategorie findet, ist mir immer alles viel zu kompliziert für nicht mal satt werden. Salate finde ich aber ganz gut. Die kann man einfach auf den Tisch stellen und jeder nimmt sich so viel er will. Diesmal hab ich es mit einem sehr schlichten aber sommerlichen Melonen-Feta-Salat versucht. Der ist ganz einfach zuzubereiten, nämlich so:

 

Man schneide ca. 3 Kilo Wassermelone in kleine Würfel. Dazu kommen 200 g zerbröselter Feta, eine Hand voll gehackte Minze und 3 EL Olivenöl. Bisschen Pfeffer drüber und fertig!

 

Meine Handy-Kamera und ich geben uns wirklich Mühe mit den Bildern. Dass das Foto nicht ganz scharf ist, soll die milde Fruchtigkeit des Salats unterstreichen, haben wir uns gedacht...
Meine Handy-Kamera und ich geben uns wirklich Mühe mit den Bildern. Dass das Foto nicht ganz scharf ist, soll die milde Fruchtigkeit des Salats unterstreichen, haben wir uns gedacht...

 

Hauptgang:

Gebratene Spinat-Knödel mit Parmesan, dazu ewig und drei Tage geschmorte Ofen-Tomaten

 

Preisfrage: Was kosten 25 Brötchen à 10 Cent? Die Verkäuferin in der Tag-2-Bäckerei war selbst so erstaunt darüber, dass es nur 2,50 Euro sind, dass sie es gleich dreimal in die Kasse eingeben musste. Ich bin aber die letzte, die sich über mathematische Unfähigkeiten lustig macht, schließlich war ich in der Schule immer die, die auf Fragen wie „Wenn zwei Bäcker eine Stunde brauchen, um 25 Brötchen zu backen, wie lange brauchen dann vier Bäcker für 25 Brötchen?“ aus vollster Überzeugung „Zwei Stunden“ geantwortet hat.

 

Richtig gerechnet hatte ich, als ich mich fragte, wie viele Brötchen à 60 g ich brauchen würde, um auf 1,5 Kg zu kommen. Nicht damit gerechnet hatte ich, dass nicht jedes Brötchen 60 g schwer ist. Meine 25 Brötchen haben ca. 1,3 Kg gewogen, was aber auch mehr als gereicht hat.

 

Für ca. 20 Knödel nimmt man also 1,3 Kg Weizenbrötchen vom Vortag und schneidet diese in kleine Würfel. Das dauert ungefähr eine Folge „Drei Fragezeichen“, in meinem Fall „Und der riskante Ritt“. Als nächstes hackt man 300 g Schalotten klein und lässt sie in 120 g Butter glasig werden. Wenn es so weit ist, gießt man 400 ml Milch dazu, lässt sie kurz aufkochen, nimmt das ganze vom Herd und gießt es über die Brötchenwürfel. Jetzt kommen noch 12 Eier dazu, 150 g geriebener Bergkäse und ordentlich Petersilie. Kräftig Salz und Pfeffer dazu geben und alles durchkneten. Sollte der Teig zu flüssig sein: mit Mehl strecken. Sollte er zu trocken sein: noch einen Schuss Milch dazu. Konsistenzziel ist es, aus dem Teig Knödel formen zu können. Hat man das geschafft, lässt man sie zugedeckt noch eine halbe Stunde ruhen, bevor sie ins sprudelnde Salzwasser geworfen werden. Herd runterstellen und die Knödel bei mittlerer Temperatur ca. 20 Minuten ziehen lassen. Aus dem Wasser nehmen und beiseite stellen.

 

Weiter geht’s mit den Tomaten. Genauer gesagt mit 2 Kg Tomaten. Man kann da alle möglichen Sorten nehmen, ich hatte einen Mix aus roten und gelben Cherrytomaten und ein paar Rispentomaten. Den Berg in mundgerechte Stücke schneiden. Zwei Backbleche mit Backpapier legen und die Stücke mit der Schnittfläche nach oben darauf verteilen. Pro Backblech 1-2 in dünne Scheiben geschnittene Knoblauchzehen auf den Tomaten verteilen. Außerdem: ca. 4 EL Olivenöl über jedes Blech träufeln. Salzen, pfeffern, ein wenig gehackten Rosmarin drüber geben und dann ab damit in den vorgeheizten Ofen für ca. 2 Stunden bei 80 Grad. Kurz bevor die Tomaten endlich fertig sind, röstet man 150 g Pinienkerne in einem Topf oder einer Pfanne ohne Fett an, bis sie leicht bräunlich sind. Außerdem schneidet man ein Glas schwarze Oliven in Ringe, stellt sie beiseite und vergisst sie dann NICHT so wie ich. Das scheint jetzt so mein Ding zu sein, fertig vorbereitete Zutaten vor lauter Hektik einfach nicht mit zu servieren. Zukünftige Gäste fragen vor dem Essen bitte einmal nach, ob auch wirklich alles auf ihrem Teller ist, was dahin sollte.

 

Wenn es jetzt also langsam Richtung servieren geht, ist es höchste Zeit, die Knödel in Scheiben zu schneiden. Die werden jetzt nämlich in reichlich Butter (ist ja kein Diättreff hier) in der Pfanne angebraten, bis sie eine leichte Kruste haben. Knödel und Tomaten auf Teller verteilen, Pinienkerne (und Oliven...) über die Tomaten geben, Parmesan (ca. 200 g, die man natürlich an anderer Stelle schon mal gehobelt haben sollte) über die Knödelscheiben streuen und alles möglichst schnell zu Tisch bringen, denn so richtig heiß sind bei 80 Grad geschmorte Tomaten sowieso nicht. Guten Appetit!

 

So sieht das ganze mit Oliven aus. Ein bisschen Basilikum schadet auch nicht.
So sieht das ganze mit Oliven aus. Ein bisschen Basilikum schadet auch nicht.

 

Nachtisch:

Erdbeer-Kokos-Eis mit frischen Erdbeeren

 

Als ich mir meinen Stabmixer ausgesucht und dafür an die 200 Amazon-Bewertungen gelesen habe, ging es mir vor allem um Erfahrungsberichte zum Thema gefrorene Früchte pürieren. Das sollte er können und das kann meiner eigentlich auch, bei den 900 g gefrorenen Erdbeeren für das Erdbeer-Kokos-Eis ist ihm dann aber doch ein bisschen warm geworden. Die musste er nämlich gemeinsam mit 180 g Puderzucker, 6 EL Quark, 4 EL Joghurt, 100 g Kokosflocken und 100 ml Kokosmilch zu einer cremigen Masse verarbeiten. Ich könnte so einen Eimer auch alleine essen, habe das ganze aber einigermaßen fair auf neun kleine Gläser verteilt, genauso wie die 500 g klein geschnippelten Erdbeeren, die ich mit ein bisschen Ahornsirup gesüßt habe.

Nicht im Bild: Die geschnippelten frischen Erdbeeren, die oben drauf kommen. Dafür aber ein dekoratives Minzblatt.
Nicht im Bild: Die geschnippelten frischen Erdbeeren, die oben drauf kommen. Dafür aber ein dekoratives Minzblatt.

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