Gefüllte Pfannkuchen, gefüllte Auberginen, gefüllte Gäste.
Was ich an meinen Dinner-Abenden so mag, ist, dass ich jedes Mal etwas Neues erfahre. Zum Beispiel, was Hebammen am häufigsten als Dankeschön geschenkt bekommen (für den Fall, dass ich mal ein Kind bekomme, habe ich mir schon mal notiert „Kein Merci schenken“), dass es eine Einrad-Hockey-WM gibt und wie viele Monate vor der Hochzeit man sich um seinen Anzug kümmern sollte, wenn man als Bräutigam nicht nackt heiraten möchte. Ich finde, dafür allein lohnt es sich doch schon, den ganzen Tag in der Küche zu stehen und das folgende Menü zu kochen.
Die Vorspeise:
Pfannkuchenröllchen mit Lachs und Rucola
Als Vorspeise habe ich diesmal eines meiner Lieblingsrezepte ausgesucht. Es ist ziemlich einfach und macht trotzdem viel her – eine Kombination ganz nach meinem Geschmack. Als erstes bereitet man die Pfannkuchen vor, das kann man sogar schon einen Tag vorher machen, was ziemlich praktisch ist, wenn man für acht Leute kocht. Dazu einfach 400 g Mehl, 800 ml Milch, 300 ml Sprudelwasser, 4 Eier und 6 EL Olivenöl zusammenrühren, Salz, ein bisschen Chilipulver und einen Schuss Zitronensaft dazugeben, und den Teig dann eine Stunde abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen. In der Zeit könnte man zum Beispiel mal das Bad putzen, kommen ja schließlich Gäste. Wenn die Stunde um ist, wird gebacken. Eine große beschichtete Pfanne erhitzen, eine Kelle Teig rein und warten, bis der Pfannkuchen wendefähig ist. Dann: wenden. Das macht man dann also ca. 8 Mal, denn man möchte ja 8 Pfannkuchen haben (okay, vielleicht 9, man muss ja auch mal probieren).
Für die Füllung 300 g Frischkäse in eine Schüssel geben und mit einem kleinen Schluck Milch streichgefügig rühren. Salzen und pfeffern. 200 g Parmesan hobeln. 200 g Rucola waschen und bereit stellen, 400 g Räucherlachs aus dem Kühlschrank holen und daneben stellen. Alles da? Dann geht es jetzt los mit dem Füllen: Pfannkuchen mit Frischkäsecreme bestreichen, bisschen Ruccola drauf, bisschen Lachs drauf, bisschen Parmesan drauf. Reihenfolge kann variiert werden, da bin ich nicht so. Wenn alles drauf ist: Pfannkuchen einrollen. Wer geschickte Finger hat, kann die Enden mit Schnittlauch zubinden. Ich habe keine geschickten Finger.
Übrigens: Normalerweise mache ich die Pfannkuchenröllchen nicht als Vorspeise, sondern als Partysnack. Dazu einfach die Rolle in kleine Happen schneiden. Sind meistens ganz schnell weg!
Und jetzt fällt mir erst ein: Man nennt das hier gar nicht Pfannkuchen, oder? Na, dann sagen wir halt Crêpe.
Der Hauptgang:
Mit Couscous, Nussnuss und Ziegenkäse gefüllte Auberginen, dazu Zucchini-Feta-Salat
Noch Platz? Dann gibt es jetzt die Hauptspeise. Dazu 8 Auberginen (ich rechne immer mit hungrigen Gästen) in der Mitte längs durchschneiden und mit einer Gabel kleine Luftlöcher in die Schnittfläche piksen. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Ofenschalen oder Bleche mit ordentlich Öl ausstreichen und die Auberginen mit der Schnittfläche nach unten drauflegen. Ab in den Ofen und ca. 30 Minuten drin lassen.
In der Zwischenzeit kann man sich um die Füllung kümmern. Ich habe sie beim Dinner etwas anders gemacht als sonst, nämlich mit Quinoa statt Couscous, weil ich den Couscous vergessen hatte und dann das Gewitter des Jahrtausends (wirklich!) kam und ich nicht noch mal los wollte ähhh konnte. Jetzt, wo ich beide Varianten kenne, muss ich aber sagen: Couscous ist besser. Und darum schreib ich es hier auch mit Couscous auf. Also: 400 g Couscous mit kochendem Wasser übergießen und mindestens 10 Minuten quellen lassen. 300 g Nüsse (ich habe Paranüsse, Cashews und Haselnusskerne gemischt, wenn ich mich recht erinnere) rösten. Entweder in der Pfanne oder im Backofen, sollten da nicht gerade 16 Auberginenhälften drin schmoren. Nach dem rösten Nüsse klein häckseln und unter den Couscous mischen. Außerdem: eine Handvoll Petersielie und ein bisschen Thymian, Salz und Pfeffer. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich Rosinen in der Füllung gut machen würden, aber das hab ich mich für das Dinner nicht getraut, es gibt ja viele Leute, die Rosinen gar nicht mal so lecker finden.
Für das Ziegenkäse-Topping mischt man 200 g Ziegenkäse mit 2 EL Honig.
Wenn die Auberginen lange genug im Ofen waren, holt man sie da raus und kratzt mit einem Löffel das nun sehr weiche Fleisch heraus. Wer’s mag (ich!) kann daraus zum Beispiel einen Auberginen-Dip machen, mit Knoblauch und so. Aber bleiben wir bei diesem Rezept: In die nun leeren Auberginen Korpusse füllt man die Füllung (darum heißt sie ja so!) und darauf wiederum verteilt man das Ziegenkäse-Honig-Topping. Wer so schlau war, ein paar Nüsse nicht mit in die Füllung zu geben, der kann sie nun noch dekorativ drüber streuen. Das ganze kommt jetzt nochmal 5 Minuten in den noch heißen Ofen, damit der Käse anschmilzt und dann wären die Auberginen so weit. Das wäre auch der Augenblick, wo man den schon vorbereiteten Zucchini-Salat aus dem Kühlschrank holt und mit den Auberginen auf dem Teller anrichtet. Vorbereitet hat man den Salat so:
4 große Zucchini einmal längs durch- und dann in Scheiben schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zuchini darin braten, bis sie weich aber nicht labbrig sind. In eine große Schüssel geben. 2 EL Senf, 2 EL Öl und 2EL Zitronensaft mischen, mit Salz und Pfeffer würzen und über die Zucchini geben. 1 Bund Minze hacken und untermischen. 400 g Feta oben drüber bröseln und fertig!
Das Dessert:
Buttermilch-Zitronen-Cheesecake ohne backen
Meine Erfahrungen aus ganzen zwei vorherigen Dinner-Abenden hat gezeigt, dass ein schon fertiger Nachtisch den Abend für mich sehr viel entspannter macht. Weniger Zeit in der Küche heißt mehr Zeit bei den Gästen. Darum gab es zum Nachtisch dieses Mal einen Käsekuchen ohne backen, den ich schon am Abend vorher nicht gebacken habe.
Zuerst bereitet man den Boden vor, das ist besonders einfach. 200 g Butterkekse zu Staub zerbröseln, 100 g Butter schmelzen und über die Brösel kippen. 1 Teelöffel abgeriebene Zitronenschale (bio natürlich, is klar) dazu geben und alles zusammen matschen. Dann gibt man den „Teig“ auf den Boden einer mit Backpapier ausgelegten Springform und drückt ihn schön fest. Ich nehme dafür ein leeres Wasserglas. Boden in den Kühlschrank stellen.
Für die Creme rührt man 1 Päckchen gemahlene Gelatine unter 150 ml Buttermilch und lässt das ganze dann 10 Minuten quellen. Währenddessen zerkleinert man 80 g weiße Schokolade, gibt diese dann in einen Topf mit 100 ml Sahne und lässt die Schokolade in der Sahne bei niedriger Temperatur schmelzen. Während man diese Mischung dann wieder abkühlen lässt, zerkleinert man weitere 70 g weiße Schokolade und stellt sie dann beiseite. Jetzt 600 g cremigen Frischkäse mit 3 Esslöffeln frischem Zitronensaft und dem Abrieb einer halben bio Zitrone glatt rühren.
Buttermilch-Gelatine-Mix in einem Topf erwärmen, 50 g Zucker zugeben und unter Rühren auflösen. Vom Herd nehmen und in die Frischkäsemasse rühren, das Gleiche macht man mit der Schokosahne. Jetzt noch die beiseite gestellten Schokosplitter unterrühren, dann die Masse auf den Boden der Springform geben und alles mindestens 3 Stunden kühl stellen. Wer es gern dekorativ mag, kann vor dem Servieren noch Schokoraspeln oder Zitronenzesten auf die Torte geben.
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